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Leitlinien – ein Hilfsmittel, um Forschungserkenntnisse in der Praxis anzuwenden Beliebt


Leitlinien (clinical practice guidelines) sind systematisch entwickelte, evidenzbasierte Entscheidungshilfen. Sie haben das Ziel, die Qualität der Versorgung zu verbessern, Unterschiede in der klinischen Praxis zu verringern , unerwünschte Ereignisse mit teilweise kostspieligen Folgen zu reduzieren  und zur informierten Entscheidungsfindung in der klinischen Praxis beizutragen (Kredo et al., 2016; O’Mathuna & Fineout-Overholt, 2019).

Leitlinien beinhalten eine Vielzahl wissenschaftsbasierter und praxisorientierter Empfehlungen zum Umgang mit Gesundheitsproblemen. Sie gelten als Zusammenfassung der wissenschaftlichen Erkenntnisse (Evidenz) zu einem Thema. Leitlinien dienen dazu, eine forschungsbasierte pflegerische Praxis zu unterstützen (O’Mathuna & Fineout-Overholt, 2019). Als Handlungsgrundlage kommen in der Praxis neben Leitlinien auch Richtlinien und Standards zum Einsatz. Meistens sind es gesetzlich legitimierte Institutionen, die Richtlinien und Standards erlassen. Leitlinien hingegen haben Empfehlungscharakter. Sie ermöglichen einen höheren Grad an eigenverantwortlichem Handeln sowie eine individuelle Versorgung (Behrens & Langer, 2016). Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) nehmen durch ihre Terminologie eine Sonderstellung ein (Meyer et al., 2006). Inhaltlich und methodisch lassen sie sich den Leitlinien zuordnen. Aufgrund ihrer stärkeren Verbindlichkeit entsprechen sie jedoch Standards (DNQP, 2019).


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14.12.2021