Wien: Projekt „Ehrenamtliche Demenzbegleitung im Akutspital“ erhält Förderpreis

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Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien erhielt für das Projekt „Ehrenamtliche Demenzbegleitung im Akutkrankenhaus“ den Förderpreis für „Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere“ durch die Josef und Luise Kraft-Stiftung verliehen. Der Förderpreis wurde dieses Jahr zum vierten Mal vergeben und zeichnet Studien, Praxisprojekte und Abschlussarbeiten zum Thema Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere aus.

Die Preisverleihung fand am 27. Juni 2022 an der Katholischen Stiftungshochschule in München statt. Mit der Auszeichnung werden Projekte unterstützt, die sich für den Schutz älterer, hilfsbedürftiger Menschen einsetzen und Medizinethik im Gesundheitswesen in den Mittelpunk setzen. Das Projekt des Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien hat diese Kriterien bestens erfüllt und wurde durch das Gremium ausgewählt. 

Es ist uns eine besondere Ehre, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen, so Frau Dipl.-PW Isabell Koßmann, Pflegedirektorin im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. Die Demenzbegleitung in unserem Haus erfolgt ehrenamtlich und lebt damit vom Engagement Einzelner für die ältere Generation da zu sein. Mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden macht uns stolz und gibt uns Mut, dieses erfolgreiche Projekt weiter auszubauen und auch andere Akutkrankenhäuser von der Idee zu überzeugen.

Für Menschen mit Demenz gilt aufgrund des unerwarteten Ortswechsels ein Aufenthalt im Krankenhaus als besonders schwierig. Um betroffenen Patient*innen den Weg ins Spital zu erleichtern, startete das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien 2021 mit dem Projekt und stellt seither Betroffenen ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zur Seite, die die Patient*innen den Aufenthalt über begleiten. Der Erfolg lässt sich sehen: Sowohl von Seiten der Ärzte und Ärztinnen als auch von den Angehörigen der Patient*innen wird das Projekt äußerst positiv aufgenommen.

Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen als wichtige Stütze

Bereits eine Unterstützung von zwei bis drei Stunden pro Woche hilft. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter übernehmen in dieser Zeit Tätigkeiten, die aufgrund des Zeitmangels nicht durch das Pflegepersonal abgedeckt werden können: Sie lesen Bücher vor, spielen Brettspiele oder unterhalten sich mit den Patient*innen. Die Patient*innen werden durch die Beschäftigung ruhiger und fühlen sich in der neuen Umgebung sicherer.

Um das Projekt weiterzuführen und auf den bisherigen Erfahrungen aufzubauen, werden weitere ehrenamtliche Mitarbeiter*innen gesucht. Interessenten erhalten die Möglichkeit vor der Tätigkeit als Praktikant*in im Krankenhaus zu schnuppern. Da die Arbeit mit Menschen mit Demenz herausfordernd sein kann, ist ein Interesse an einer Ausbildung für Demenzbegleitung oder eine bereits abgeschlossene Ausbildung notwendig, ebenso müssen Interessenten körperlich fit sein, um den Patient*innen bei Bedarf zu helfen.


Foto: Das Foto (v.l.n.r.) zeigt Dr. Harald Mosler (Vorstandsvorsitzender der Josef und Luise Kraft-Stiftung), Dr. Claudia Mahler vom Deutschen Institut für Menschenrechte, Prof. Dr. Constanze Giese von der Katholischen Stiftungshochschule München, die drei Preisträgerinnen Dipl.-PW Isabell Koßmann, DGKP Sonja Buchberger und DGKP Anna Turnheim PM.ME. sowie Prof. Dr. Andreas Frewer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg.

Fotocredit: Fotostudio Sedan Sieben