Foto: Deutscher Pflegetag 2024
Deutscher Pflegepreis 2024 verliehen
Unter dem Motto „Pflege zeigt Haltung“ fand am 7. und 8. November 2024 der 11. Deutsche Pflegetag in Berlin statt. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung stand die hohe gesellschaftliche Verantwortung und Relevanz der Pflegeprofession. Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des Deutschen Pflegepreises, der seit 1999 herausragende Persönlichkeiten und Projekte auszeichnet, die sich für die Weiterentwicklung der Pflege und die Zukunft der Profession engagieren.
Im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung wurde der Deutsche Pflegepreis des Deutschen Pflegerats e.V. für besondere Verdienste in der Pflegewissenschaft vor einem vollen Saal überreicht. Am Abend rückten die Preisträger:innen der Kategorien „Guter Arbeitsplatz“ (gestiftet von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) und „Vielfalt und Respekt“ (gestiftet von der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern) in den Fokus. Ihre Projekte zu den Themen Gesundheit der Mitarbeitenden in der Altenpflege, Inklusion und Diversität wurden von den rund 8.000 Teilnehmenden des Deutschen Pflegetags gebührend gefeiert.
Deutscher Pflegepreis – Preisstifter: Deutscher Pflegerat e.V.
Der Deutsche Pflegepreis, gestiftet vom Deutschen Pflegerat e.V., würdigt seit 1999 herausragende Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besonderem Maße für die Pflege und das Hebammenwesen in Deutschland engagieren.
In diesem Jahr wurde die prestigeträchtige Auszeichnung an Dr. Peter Nydahl verliehen. Der ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger, zugleich Weiterbildungsleiter für Basale Stimulation in der Pflege, hat sich insbesondere als Pflegeexperte für Menschen im Wachkoma hervorgetan. Sein beruflicher Fokus liegt auf der Förderung und Rehabilitation von Patient:innen auf Intensivstationen. Mit seinen Fachpublikationen, die sowohl national als auch international breite Anerkennung finden, hat Dr. Nydahl einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung in diesem Bereich geleistet.
Dr. Peter Nydahl hat sich durch seine herausragende akademische Laufbahn und seinen unermüdlichen Einsatz für die Pflegewissenschaft profiliert. Nach seinem Abschluss als Bachelor of Science in Nursing im Jahr 2013 erlangte er 2016 den Master of Science in Nursing und promovierte 2020 mit magna cum laude an der medizinischen Fakultät Lübeck zum Thema „Frühmobilisierung von Intensivpatient:innen“. Seit 2021 widmet er sich im Rahmen seiner Habilitation an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität dem Forschungsschwerpunkt Delir.
Bis 2021 arbeitete Dr. Nydahl parallel zu seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten auf einer Intensivstation. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Rehabilitation und Lebensqualität von Intensivpatient:innen. Dabei steht nicht nur das Wohl der Patient:innen im Fokus, sondern auch die Bedingungen und Herausforderungen für Pflegekräfte.
Mit seinen Vorträgen und Publikationen hat Dr. Nydahl nachhaltig Veränderungen in der pflegerischen Praxis angestoßen. Seine Arbeit wird nicht nur in der Pflege, sondern auch interprofessionell hoch geschätzt und anerkannt.
Guter Arbeitsplatz – Preisstifter: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
Drei Pflegeeinrichtungen wurden mit dem BGW-Gesundheitspreis 2024 für ihr herausragendes Engagement zur Förderung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz prämiert. Die Gewinner überzeugten durch innovative Ansätze, die Mitarbeitende aktiv einbinden – sei es bei der Dienstplanung, im betrieblichen Vorschlagswesen oder durch eine offene Fehlerkultur.
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) verlieh den Gesundheitspreis in der Kategorie „Guter Arbeitsplatz“ des Deutschen Pflegepreises zum dritten Mal. Den ersten Platz sicherten sich die DRK Kliniken Berlin Pflege und Wohnen Mariendorf. Der zweite Platz wurde doppelt vergeben: an die Mobile Haus-Krankenpflege Kröber aus Zittau und die St. Nikolausstift Caritas Pflege aus Papenburg.
Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 45.000 Euro wird zwischen den Einrichtungen aufgeteilt und kann für weitere Gesundheitsprojekte genutzt werden.
1. Preis: DRK Kliniken Berlin Pflege und Wohnen Mariendorf, Berlin
In einer vollstationären Pflegeeinrichtung betreuen 102 Mitarbeitende 142 Bewohnerinnen und Bewohner – und das mit bemerkenswerter Stabilität: Die Fluktuation ist gering, offene Stellen werden schnell und ohne große Anzeigenkampagnen besetzt.
Die Jury bezeichnete die Einrichtung als „Überraschungsjuwel“ und lobte insbesondere das durchdachte Ausfallmanagement, das es selten nötig macht, Mitarbeitende aus ihrem „Frei“ zu holen. Zusätzliche Entlastung bietet eine Arzthelferin, die organisatorische Aufgaben wie ärztliche Verordnungen, Visiten und Krankentransporte übernimmt, wodurch das Pflegepersonal spürbar unterstützt wird.
2. Preis: St. Nikolausstift Caritas Pflege GmbH, Papenburg
In einer Pflegeeinrichtung im niedersächsischen Emsland sorgen 175 Mitarbeitende in den Bereichen ambulante Pflege, vollstationäre Dauerpflege, Tagespflege und Kurzzeitpflege für ganzheitliche Betreuung. Die Unternehmenskultur setzt auf gegenseitige Wertschätzung – unterstützt durch kreative Aktionen wie „Jammerfasten“ oder „Komplimente schenken“.
Die Leitung lebt die Werte „Gesundheit“ und „Wohlbefinden“ aktiv vor und hat unter anderem Resilienztrainings absolviert. Mit digitalen Lösungen wie Sprachaufzeichnungen zur Dokumentation, einem digitalen Übergabebuch und Telemedizin-Projekten zeigt sich die Einrichtung offen für Innovation. Zusätzlich wurde auf das Feedback der Beschäftigten reagiert: Eine spezielle Tour im ambulanten Bereich widmet sich nun ausschließlich Verordnungen und der Kommunikation mit ärztlichen Praxen.
2. Preis: Mobile Haus-Krankenpflege Kröber GmbH, Zittau
Ein ambulanter Pflegedienst mit Tagespflege stellt Sicherheit und Gesundheit konsequent in den Mittelpunkt seiner Geschäftsprozesse. Die 72 Mitarbeitenden profitieren von einem betrieblichen Gesundheitsmanagement, das sich eng am Arbeitsalltag orientiert und Menschlichkeit mit Wirtschaftlichkeit verbindet. Transparenz, eine offene Fehlerkultur und innovative Ansätze – wie ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze oder digitale Kommunikation per App – prägen die Unternehmenskultur.
lle Mitarbeitenden unterschreiben Spielregeln zum gesunden Verhalten und bestätigen ihre Bereitschaft, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Einrichtung versteht Führung als Dienstleistung – und lehnt mit Blick auf die personellen Kapazitäten und die Arbeitsbelastung des Teams auch Aufträge ab.
Vielfalt und Respekt – Preisstifter: Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern
Die Korian Stiftung hat den Deutschen Pflegepreis für Vielfalt und Respekt an die Berliner Tagespflege hoffmannsgarten verliehen. Prämiert wurde das inklusive Theaterprojekt „Reise der Wünsche“, bei dem pflegebedürftige und demenziell-veränderte Menschen als Schauspieler:innen auf der Bühne stehen. Mit dem Preis möchte die Stiftung Organisationen und Träger ermutigen, sich aktiv für Diversität einzusetzen.
„Altern in Würde - das ist es doch, was sich alle Menschen wünschen und was wir auch zum zentralen Thema unserer Stiftungsarbeit gemacht haben. Daher war es für unsere Jury eine Freude, dieses Jahr den Stiftungsaward an den hoffmannsgarten und ihr Theaterprojekt zu verleihen. In diesem Theaterprojekt werden Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Einschränkungen durch die Theaterarbeit aktiviert und erhalten die Möglichkeit, ihre Stärken und Talente einzubringen. Lebensfreude durch künstlerische Arbeit, sich über die Theaterarbeit ausdrücken zu können, aktiviert und inspiriert zu werden und das alles eingebettet im pflegerischen Alltag – das hat uns überzeugt“, so Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.
Sarah Hoffmann, Gründerin und Geschäftsführerin von hoffmannsgarten fügt hinzu: „Wir sind sehr dankbar und freuen uns riesig über diesen Preis, der nicht nur unsere innovative und kreative Arbeit im Tagespflegealltag anerkennt, sondern vor allem die Arbeit unserer Darsteller:innen würdigt. Durch ihr Engagement und ihre Hingabe wurde eine Idee zum Leben erweckt. Dieser Preis trägt dazu bei, dass das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft weiterhin geschärft wird.“
Zur Pressemitteilung: https://www.deutscher-pflegetag.de/_Resources/Persistent/45140fc91de23e72598e01c4844e83dbc2219dd4/Pressemitteilung%20DPP2024.pdf
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