Bianca Berger, Fabian Graeb, Gundula Essig, Petra Reiber, Reinhold Wolke (Hrsg.)
Kohlhammer, Stuttgart, 2022, 394 Seiten, 46,00 €, ISBN 978-3-17-039584-8
Herausgeber: Bianca Berger, Dipl.-Pflegewirtin (FH), M.Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Fabian Graeb, M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Gundula Essig, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Petra Reiber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Reinhold Wolke, Prof. Dr. P. H., Professor für Gesundheits- und Sozialökonomie an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen.
Herausgeber dieses Fachbuches sind verschiedene wissenschaftliche Mitarbeitende der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen, die gemeinsam mit über 40 Autorinnen und Autoren themenspezifische Studien geprüft sowie Beobachtungen aus Praxisprojekten zusammengetragen haben. Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit engagierten Einrichtungen und Personen und Informationen aus dem Austausch bei Fortbildungsveranstaltungen werden ergänzt durch den bewussten Einbezug der Sicht von Betroffenen anhand von Fallbeispielen.
Die Zielgruppe setzt sich zusammen aus Pflegenden und Auszubildenden, Betreuungspersonen, Mentor*innen und Qualitätsbeauftragten sowie Führungspersonen in Alters- und Pflegeeinrichtungen. Mitarbeitende aufsuchender Pflegeberatungen und engagierte Angehörige können ebenfalls von der Lektüre profitieren.
Der erste Teil des Buches umfasst theoretische Grundlagen wie demografische Daten, biologische Veränderungen im Alter und die Bedeutung von Mobilität im Alter – des Weiteren gesetzliche Grundlagen, Inhalte des aktualisierten Expertenstandards sowie ethische Aspekte. Der zweite Teil thematisiert die Konzepte Kinästhetik und Aktives. Im dritten Teil werden Projekte von bewegungsorientierten Einrichtungen und bewegungsfördernde Angebote vorgestellt, anhand derer eigene Ideen entwickelt werden können. Teil vier umfasst Praxisprojekte der Hochschule Esslingen, in denen eine gemeinsame Konzeptentwicklung zusammen mit Praxiseinrichtungen den aktuellen Theorie-Praxistransfer unterstützen soll. Teil fünf gilt als Hauptteil , bearbeitet die Herausforderungen und beinhaltet vielfältige Ideen von A bis Z. Hierzu gehören u. a. Details zum Phänomen „Angst vor Stürzen“ sowie zu den Theman Biographie, Medikation, Ernährung oder Zeitressourcen der Pflegenden.
Die vorliegende Publikation zu diesem wichtigen und aktuellen Thema vereint njeben bekanntem Material und Grundlagenwissen umfassend aktuelle Studienergebnisse, vorhandene Konzepte, Standards. Die gelungenen Praxisprojekte, Fallbeispiele und konkreten Anregungen und Tipps leisten eine Unterstützung für den Theorie-Praxistransfer. Einrichtungen und Institutionen, die die Mobilität ihrer Bewohner optimieren möchten, erhalten mit der Lektüre komprimiert umfassendes Material und zahlreiche Ideen. Das Ziel der Autor*innen – Ideen und Impulse zu geben, zum Nachdenken anzuregen und Mut zu machen für einen bewegungsfördernden Alltag älterer Menschen – wird sehr gut erreicht. Für Auszubildende oder auch für Alltagsbegleiter*innen wäre eine kompakte Publikation eventuell sinnvoller. Andererseits stellt der gut verständliche Schreibstil kein Hindernis dar. Schwarz-weisse Grafiken, Tabellen sowie Fotos von Körperhaltungen und Hilfsmitteln visualisieren den Text an den entsprechenden Stellen.
Das umfangreiche Datenmaterial zu Assessments, Haltungsüberprüfungen, Hilfsmitteln, Übungen, Pflegeinterventionen mit und ohne Ausrichtung an den Alltagskompetenzen und Fähigkeiten, Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland etc.wurde nicht nur im Print zusammengetragen, sondern ist auch online abrufbar.
Das Buch ist gut und umfassend recherchiert und beinhaltet Nachweise, Hinweise und Verlinkungen. Viele Impulse motivieren dazu, kreativ eigene Ideen zu entwickeln, Projekte zu initiieren oder kleine Optimierungen im eigenen Pflegealltag umzusetzen. Mit einem gut lesbaren Schreibstil ist die Publikation empfehlenswert für jede*n, der*die sich mit dem Thema „Mobilitätsförderung“ evidenzbasiert und tiefergehend auseinandersetzen möchte.
Eine Rezension von Andrea Dobrin Schippers