Kompendium Schmerz – Für Schmerzexperten in Pflege- und Gesundheitsfachberufen

kompendium schmerz pflege gesundheitsberufeAndre Ewers, Nadine Schüssler, Irmela Gnass, Nadja Nestler, Erika Sirsch
Kompendium Schmerz
Für Schmerzexperten in Pflege- und Gesundheitsfachberufen

Hogrefe Verlag, Bern, 208 Seiten, 29,95 €, ISBN 9783456860497

 

Schmerz als multidimensionales Phänomen bedarf einer interdisziplinären Betrachtung, weshalb nicht nur körperbezogene Dimensionen sondern auch psychosoziale Umweltfaktoren in der ambulanten und stationären Behandlung im Rahmen der Schmerztherapie berücksichtigt werden müssen. Die Herausforderungen innerhalb der Schmerzbehandlung fassen die HerausgeberInnen und AutorInnen im folgenden Kompendium zusammen. 

Innerhalb des Kompendiums „Schmerz“ – einem Sammelwerk für Schmerzexperten in Pflege und Gesundheitsberufen – nehmen die HerausgeberInnen Andre Ewers, Irmela Gnass, Nadja Nestler, Nadine Schüßler und Erika Sirsch innerhalb von 208 Seiten Bezug auf schmerzrelevante Themen im Rahmen der Sammlung variativer Beiträge aus den Bereichen der Pflegewissenschaft und der Schmerzmedizin. 

Die Position des Herausgebers Andre Ewers als Assistenzprofessor für Pflegewissenschaft und Leitung der Abteilung Fachentwicklung Pflege sieht in der Veröffentlichung des vorliegenden Fachbuchs darüber hinaus eine Entfaltung der eigenen Vision einer effizienten Mitgestaltung des Schmerzmanagements. Die Herausgeberin Irmela Gnass, die als Assistenzprofessorin für Akutpflege tätig ist, unterstreicht die Bedeutsamkeit des Schmerzmanagements mit dem Ziel der optimalen Versorgung von SchmerzpatientInnen. Hierbei soll nach Meinung der Herausgeberin, Assistenzprofessorin und Pflegewissenschaftlerin Nadja Nestler die Förderung und Stärkung der Pflegeberufe im Rahmen der interprofessionellen Einordnung erfolgen. Die Herausgeberin Nadine Schüßler als wissenschaftliche Mitarbeiterin betrachtet in der Zusammenfassung des Kompendiums eine Verknüpfung von literatur- und forschungsbasierten Erkenntnissen zu Fragen und Bedürfnissen der schmerztherapeutischen Praxis. Erika Sirsch als Professorin für Pflegewissenschaft betrachtet das Kompendium Schmerz als Medium für den interdisziplinären Diskurs. 

Die AutorInnen Margit Blaß, Ruth Boche, Axel Doll, Christine Dunger, Frederick Ewerbeck, Thomas Firscher, Gideon Franck, Anje Göttermann, Christian Johannßen, Sven Kernebeck, Simon Krutter, Marjan Laekeman, Sarah Löwe, Frieder Lückhoff, Kathrin Müller, Stephan Nadolny, Andre Nienaber, Sarah Palmdorf, Martina Rettig, Axel Schäfer, Dagmar Schäfer, Marcel Schelonsek, Anne Schmitt, Michael Schulz, Diana Staudacher, Ilca Wilhelm, Thomas Wittling und Daniel Zenz stellen als SchmerzexpertInnen aus den Pflege- und Gesundheitsfachberufen praxisorientierte Erkenntnisse im Rahmen der Schmerztherapie zusammen und diskutieren diese im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit. SchmerzexpertInnen stellen professionelle Fachkräfte für den Bereich der Diagnostik, Intervention und Evaluation im Management von akuten und chronischen Schmerzen dar. 

Der Sammelband impliziert hierbei Fachbeiträge in den Jahren 2017 bis 2019 der Fachzeitschrift Schmerz und Schmerzmanagement, welche in zwölf Kapiteln dargestellt werden. Hierbei werden die Themenbereiche der Pflege und Versorgung von Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen fokussiert. Die wissenschaftlichen Beiträge verbinden hierbei in praxisorientierter Weise wissenschaftliche Theorie mit der Forschung und Praxis, welche sich in den Beiträgen zu Implementierung des Schmerzmanagements und den digitalen Aspekten des Schmerzsettings wiederspiegeln. Die Beiträge dieses Sammelbandes verknüpfen darüber hinaus die fachwissenschaftliche Perspektive aus multizentrierten Disziplinen wie der Pflegewissenschaft, der Medizin und der Medizinethik mit praxisorientierten Erkenntnissen der Pflegepraxis in variativen Settings der Schmerztherapie. 

Mit dem Kompendium Schmerz legen die AutorInnen und HerausgeberInnen ein gemeinsames Werk vor, in dem aktuelle und bedeutsame Erkenntnisse ihres Fachgebietes anschaulich und allgemeinverständlich zusammengefasst sind. Dabei gelingt es den AutorInnen, wissenschaftliche Theorien und Praxisanwendungen zu verknüpfen und innerhalb von Beispielen aus dem Behandlungsalltag zu skizzieren, welche für den Bereich der Gesundheitsfachberufe besonders anschaulich darzulegen sind. Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich nicht nur mit einer allgemeinen Schmerzdiskussion, sondern auch mit ethischen Schmerzthemenbereichen, welche durch Grafiken und Hintergrundinformationen in zusätzlichen Infokästen gestützt und dargestellt werden. Das Kompendium Schmerz stellt ein anwendungsorientiertes und überblicksartiges Fachbuch dar, welches leicht zu lesen ist und einen spannenden Einblick in die Schmerzdisziplin liefert. 

Eine Rezension von Dr. Mona Lange-von Szczutowski