Kolip, Petra
Praxishandbuch. Qualitätsentwicklung und Evaluation in der Gesundheitsförderung
Beltz Juventa, Weinheim und Basel, 2019. 228 S., 29,95 €, ISBN 978-3-7799-6040-9
Das Praxishandbuch von Petra Kolip zur „Qualitätsentwicklung und Evaluation in der Gesundheitsförderung“ hält was der Titel verspricht. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele und entlang der Struktur eines Praxisprojektes werden die Leser mit den verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen der Qualitätsentwicklung und Evaluation bekannt gemacht. Zahlreiche Verweise und Tipps sowie die ausführliche Besprechung von Planungs-, Assessment- und Evaluationsinstrumenten machen das Buch für die Konzeption eigener Projekte zu einer praktischen Hilfe.
Das Buch umfasst acht Kapitel und einen Anhang, in dem sich ein kommentiertes Literatur- und Quellenverzeichnis befindet. Nach einem einführenden Überblick (Kapitel 1), in dem auf die Bedeutung des Themas und die Intentionen des Buches hingewiesen werden, erfolgt im zweiten Kapitel die Begriffsklärung und eine kurze – für den Zweck des Buches ausreichende – Darstellung der konzeptionellen Bezüge. Didaktisch überaus ansprechend erfolgt in Kapitel 3 die Diskussion verschiedener Ansätze und Konzepte aus der Sicht eines Praxisbeispiels (Alkoholkonsum von Jugendlichen in einem kommunalen Setting). Darin aufgenommen sind Einblicke in den Theorie-Praxis-Transfer, auf welchen im weiteren Verlauf immer wieder Bezug genommen wird und der darüber hinaus zu einem eigenen Qualitätsmerkmal des Buches wird.
Anhand des vierten Kapitels – Planungsqualität – werden die Prozessschritte eines Projektes in ihrem idealtypischen Zusammenhang aufgezeigt (siehe Übersichtstabelle 102 f). Für die einzelnen Schritte werden jeweils die relevanten Qualitätsmerkmale vorgestellt. Einen guten Service für den Leser stellen optisch hervorgehobene Textkästchen mit Hinweisen (Links) auf vertiefende Quellen dar. Die Kapitel 5-7 bearbeiten knapp und prägnant die drei zentralen Qualitätsdimensionen (Struktur, Prozess und Ergebnis). Das Kapitel 8 greift anhand dreier Projekte auf kommunaler Ebene die Qualitätsdiskussion unter dem Aspekt des Praxisbezuges auf. Dieses Kapitel zeigt eindringlich, dass sich Qualität vor allem als gelungene Anpassung theoretischer Möglichkeiten an die jeweils lokalen und thematischen Besonderheiten eines Konzeptes entfaltet.
Der Autorin gelingt es, aufgrund der Authentizität der Fallberichte, Qualitätssicherung als einen partizipativen Prozess darzustellen. Zahlreiche Grafiken, oben erwähnte Infokästchen sowie regelmäßig und sinnhaft platzierte Zwischenüberschriften unterstützen den Leser bei der Rezeption des Werkes. Das Buch richtet sich an alle Akteure der Gesundheitsförderung, insbesondere auf kommunaler Ebene. Für Studierende und praktisch Interessierte ist dieses Buch sehr zu empfehlen.
Eine Rezension von Dr. rer. medic. Manuela Lautenschläger