Bayern plant, die "Fast Lane" für schnellere Anerkennungsverfahren von ausländischen Pflegefachkräften auf Pflegefachhilfskräfte auszuweiten. Dieser Vorschlag von Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach wurde vom Ministerrat in seiner Sitzung am Dienstag gebilligt. Die Ministerin betonte, dass die bayerische "Fast Lane" als Erfolgsmodell diene und auch für andere Fachkraftbereiche als Vorbild fungieren könne. Ab dem 1. Januar 2025 sollen die Anerkennungsverfahren für Pflegefachhilfskräfte beim Bayerischen Landesamt für Pflege zentralisiert und in die "Fast Lane" integriert werden. Ziel ist es, schnell benötigtes Pflegepersonal für pflegebedürftige Menschen in Bayern zu gewinnen.
Aktuell liegt die Zuständigkeit für diese Anerkennungsverfahren bei der Regierung von Oberfranken. Durch die Zusammenführung beim LfP (Landesamt für Pflege) sollen Synergien geschaffen und eine einheitliche Anlaufstelle geschaffen werden, um Verzögerungen durch falsch adressierte Anträge zu vermeiden.
Judith Gerlach zog auch eine positive Bilanz nach dem ersten Jahr der "Fast Lane" für Anerkennungsverfahren von Pflegefachkräften, die am 1. Juli 2023 gestartet wurde. Die Bearbeitungszeiten der Anerkennungsverfahren beim LfP dauern aktuell im beschleunigten Fachkräfteverfahren etwa fünf Wochen, was eine Reduzierung um bis zu einem Drittel im Vergleich zu früher bedeutet. Trotz steigender Antragszahlen konnte diese Effizienzsteigerung erreicht werden.
Seit dem Start der "Fast Lane" im Juli 2023 hat das Landesamt für Pflege bereits etwa 4.600 Anträge bearbeitet (Stand: 20.06.2024). Im Vergleich zu 2022 stiegen die Antragszahlen 2023 um über 25 Prozent in Bayern an.
Die "Fast Lane" für Pflegefachberufe führte zur Zentralisierung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse im Bereich der Pflege beim LfP. Pflegefachkräfte profitieren von einem rein digitalen Antragsprozess und beschleunigten Verfahren. Zudem wurde die Zusammenarbeit zwischen der Zentralen Stelle für die Einwanderung von Fachkräften (ZSEF) und der Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) optimiert.
Unternehmen im Bereich Alten- und Pflegeheime sowie Kliniken haben jetzt einen zentralen Ansprechpartner für die aufenthaltsrechtliche Prüfung und das Anerkennungsverfahren im beschleunigten Fachkräfteverfahren, nämlich die ZSEF. Vorher gibt es mit der KuBB eine Beratungsstelle, die bei allen Fragen des Verfahrens unterstützt.
Das beschleunigte Fachkräfteverfahren ermöglicht es der ZSEF, die aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen zu prüfen, Verfahren zu koordinieren und offene Fragen zu klären. Eine schnelle Bearbeitung der Anerkennung setzt voraus, dass die Unterlagen vollständig sind.
Weitere Informationen, den Online-Antrag sowie häufig gestellte Fragen zur Anerkennung im Pflegebereich finden Interessierte unter www.anerkennung-pflege.bayern.de.
Zur Pressemitteilung: https://www.lfp.bayern.de/pressemitteilung_erfolgsmodell-fast-lane-fuer-pflegefachhilfskraefte-ausweiten_stmgp/
Foto: stock.adobe.com – THINK b
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