Bayern: Resilienzprogramm für stark belastete Beschäftigte in der Langzeitpflege startet – Staatsregierung unterstützt Präventionsmaßnahmen mit 17,8 Millionen Euro

medicine, healthcare and pandemic concept - sad young female doctor or nurse wearing face protective mask for protection from virus disease sitting on floor and holding to headIn Bayern starten ab Mitte April die Angebote zur Prävention psychischer Erkrankungen bei Beschäftigten in der Langzeitpflege sowie in stationären Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Montag in München hingewiesen. Er betonte: „Das Personal in der Langzeitpflege ist oft am Limit – physisch, aber auch psychisch. Das gleiche gilt für die Beschäftigten in den Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Deshalb wollen wir die Menschen, die in diesen Bereichen arbeiten, beim Umgang mit psychischen Belastungen unterstützen. Oft handelt es sich dabei auch um Folgen der Corona-Pandemie. Für die Maßnahmen stellt der Freistaat in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 17,8 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist ein wichtiger Schritt, um Beschäftigte in der Langzeitpflege zu stärken.“

Der Minister erläuterte: „Für die Einrichtungen setzen wir auf ein unbürokratisches Vorgehen: Ab Mitte April können sie sich direkt an vier ausgewählte Anbieter wenden, um ihr Interesse für Resilienz-Workshops und Team-Coachings zu bekunden. Wann und wie die Workshops starten, kann individuell zwischen den Einrichtungen und den Dienstleistern vereinbart werden.“

Holetschek unterstrich: „Wir hoffen, dass viele Einrichtungen dieses Angebot wahrnehmen. Wir ermutigen auf jeden Fall dazu, Workshops und Coachings zu buchen.“ Die Maßnahmen werden bis spätestens Juni 2024 angeboten – beziehungsweise bis die Mittel aufgebraucht sind.

Holetschek fügte hinzu: „Klar ist: Auch die eigene Gesundheit, psychisch wie physisch, darf gerade in diesen wichtigen Berufen nicht vernachlässigt werden. Wir wollen zum einen den Beschäftigten die Möglichkeiten bieten, ihre Gesundheit zu stärken und psychischen Erkrankungen wie Burn-Out und Depression vorzubeugen. Zum anderen müssen auch Führungskräfte im Umgang mit den eigenen psychischen Belastungen sowie denen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert werden.“

Der Minister betonte: „Die Unterstützungsmaßnahmen konzentrieren sich dabei einerseits auf Resilienz-Training: Es kann die Fähigkeit zur Stressbewältigung fördern, beim Umgang mit Krisensituationen helfen und so Beschäftigte zusätzlich für die vielfältigen Herausforderungen des Berufs stärken. Andererseits können Teams in Workshops auch die oft schwierige Corona-Pandemie gemeinsam aufarbeiten. Schließlich war die Pandemie außerordentlich belastend. Damit wollen wir die Beschäftigten nicht alleine lassen. Daher wird es bei den Unterstützungsmaßnahmen auch darum gehen, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines gesamten Teams in den Blick zu nehmen. Ziel ist es dabei auch, das Team im Rahmen eines Teamcoachings noch näher zusammenzubringen und die neu erlangten Kompetenzen in den Teamalltag einzubringen.“

Holetschek ergänzte: „Das ist nicht alles – denn neben diesen Maßnahmen starten wir eine Roadshow durch Bayern zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement in der Langzeitpflege: ein gemeinsames Projekt des Landesamtes für Pflege und dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek).“ Weitere Informationen hierzu:

www.lfp.bayern.de/roadshow-gesund-arbeiten-in-der-pflege/


Zur Pressemitteilung: https://www.stmgp.bayern.de/presse/holetschek-resilienzprogramm-fuer-stark-belastete-beschaeftigte-in-der-langzeitpflege/

Foto: Adobe Stock (c) Syda Productions

 

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