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Arbeitszeitmodelle in der Pflege: Neue Erkenntnisse zur Förderung von Arbeitszufriedenheit und Teamresilienz

Flexible Arbeitszeitmodelle bieten in der beruflichen Pflege großes Potenzial, bringen jedoch organisatorische Herausforderungen mit sich. Die aktuelle Ausgabe von „Forschung aktuell“ des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule präsentiert die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten INQA-Projekts „Pflege:Zeit“. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Arbeitszeitkonzepten, die den Bedürfnissen der Pflegekräfte ebenso gerecht werden wie den Anforderungen der Einrichtungen und der pflegebedürftigen Menschen.

Flexible Arbeitszeiten haben das Potenzial, die Arbeitszufriedenheit von Pflegekräften zu steigern und die organisationale Resilienz zu stärken. Im Rahmen des Projekts „Pflege:Zeit“ wurde analysiert, dass in der beruflichen Pflege eine Vielzahl individueller Arbeitszeitregelungen besteht. „Die Abwägung und Aushandlung verschiedener Interessen von pflegebedürftigen Personen, den Pflegeeinrichtungen und dem Pflegepersonal führen dazu, dass zahlreiche Arbeitszeitgestaltungsvereinbarungen zwischen Beschäftigten, Teams und der Organisation entstehen“, erklärt Dr. Lena Marie Wirth, Co-Leitung des Forschungsschwerpunkts „Arbeit und Wandel“ am IAT. „Diese Vielfalt kann helfen, unterschiedliche Bedürfnisse zu berücksichtigen, birgt aber auch Herausforderungen in Bezug auf Transparenz und Teamdynamik.“

In einer langzeitstationären Pflegeeinrichtung wurden während Experimentierphasen verschiedene Arbeitszeitmodelle erprobt. Dazu zählten unter anderem teamgestützte Dienstplanung, mobiles Arbeiten und ein optimiertes Ausfallmanagement.

Teamdynamiken im Fokus

Um Pflegeeinrichtungen bei der Gestaltung flexibler Arbeitszeiten zu unterstützen, wurde eine Regelungs-Matrix entwickelt. „Diese bietet eine systematische Übersicht über mögliche Vereinbarungsebenen zwischen Individuen, Teams und Organisationen“, erklärt Laura Schröer, Wissenschaftlerin am IAT.

Die Teilergebnisse des Projekts sowie die Erkenntnisse des Forschungsschwerpunkts Arbeit und Wandel des IAT verdeutlichen, dass Teamdynamiken und Interaktionsmuster eine zentrale Rolle bei der Implementierung flexibler Arbeitszeitmodelle spielen. Resiliente Teams werden dabei als entscheidender Erfolgsfaktor identifiziert. Die Autor:innen betonen, dass die Bedeutung von Teamresilienz in künftigen Forschungsprojekten vertieft untersucht werden sollte, da sie maßgeblich zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden und zur Widerstandsfähigkeit von Organisationen beiträgt.

Hintergrund zum Projekt Pflege:Zeit

Das Projekt Pflege:Zeit, gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und fachlich begleitet durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), widmet sich ausgewählten Instrumenten und Verfahren der Arbeitszeitgestaltung in der langzeitstationären Pflege. Das Konsortium des Projekts Pflege:Zeit umfasst die MA&T Sell Partner GmbH (MA&T), das Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH. (SHMG). Evaluiert werden die Ergebnisse und Erkenntnisse durch das Deutsche Institut für Pflegeforschung e.V. (DIP).

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Lena Marie Wirth, Durchwahl 0209/1707-223, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!;
Laura Schröer, Durchwahl 0209/1707-177, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Originalpublikation:
Wirth, L.M.; Schröer, L.; Völz, S.; Evans-Borchers, M.; Becka, D. (2024): Arbeitszei-ten in der Pflege - eine bunte Tüte voller Regelungen zwischen Flexibilität und Zuverlässigkeit. Forschung aktuell, 12/2024. https://doi.org/10.53190/fa/


Zur Pressemitteilung: https://www.iat.eu/medien/2024/arbeitszeitmodelle-in-der-pflege-03122024.html

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