Technologische Innovationen in der Pflege: Forschungscluster „Zukunft der Pflege“ geht in die nächste Runde

Zukunft der Pflege, Technologie und DigitalisierungDie Weiterentwicklung und Integration digitaler Technologien zur Verbesserung der Pflege sowie zur Entlastung des Pflegepersonals – das ist das Hauptziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsclusters „Zukunft der Pflege“. Dieses Cluster tritt nun in die zweite Förderphase ein, bei der der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendung neuer Technologien liegt. Ein zentraler Bestandteil ist hierbei das Pflegeinnovationszentrum (PIZ) in Oldenburg und Bremen.

Die Pflegebranche in Deutschland sieht sich großen Herausforderungen gegenüber: Die Anzahl der Pflegebedürftigen wächst rapide, während gleichzeitig der Fachkräftemangel und die zunehmende Komplexität der Pflegeaufgaben problematisch sind. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fördert das BMBF die Entwicklung und Erforschung neuer Technologien im Bereich der Pflege.

Seit 2017 bringt das Cluster „Zukunft der Pflege“ soziale und technische Innovationen in der Pflege zusammen: Es vereint Forschung, Wirtschaft und Praxis, um gemeinsam mit Anwender/innen neue Produkte zu entwickeln, die den Pflegealltag in Deutschland verbessern sollen. Der erste Baustein dieses Clusters, das Pflegeinnovationszentrum (PIZ), wurde im Juni 2017 eröffnet. Hier arbeiten Ingenieur/innen des OFFIS-Instituts, einem An-Institut der Universität Oldenburg, zusammen mit Pflegewissenschaftler/innen und Pflegeökonom/innen der Universität Bremen an der Erforschung neuer Technologien. Professorin Karin Wolf-Ostermann vom Institut für Public Health und Pflegeforschung sowie Professor Heinz Rothgang vom SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik sind maßgeblich beteiligt. Auch ethische, soziale und rechtliche Fragestellungen werden von der Universität Oldenburg berücksichtigt.

Robotik für körperliche Entlastung im Pflegealltag

Nachdem die erste Phase erfolgreich abgeschlossen wurde, geht das Forschungsprojekt nun in die zweite Phase über, die den Ausbau des Clusters zu einem „Innovations- und Transferhub“ umfasst. Während sich die erste Phase auf die Entwicklung und Testung neuer Technologien konzentrierte, liegt der Fokus der neuen Phase auf dem Transfer dieser Technologien in die breite Praxis. Dazu zählen beispielsweise robotische Systeme, die die körperliche Belastung des Pflegepersonals bei anstrengenden Tätigkeiten reduzieren, sowie Technologien zur Unterstützung der telemedizinischen Versorgung, etwa durch die sensorische Überwachung des Gesundheitszustands.

Expertise der Universität Bremen für praxisnahe Technologien

Die Universität Bremen bringt umfassende Fachkenntnisse aus der Pflegeforschung, Pflegeökonomie und Versorgungsforschung mit, insbesondere im Bereich der digitalen Pflege-Technologien. „Technologische Innovationen können den Alltag in der Pflege entlasten, aber sie müssen sinnvoll in die Versorgungspraxis und in die Arbeit der Pflegekräfte integrierbar sein“, betont Professorin Karin Wolf-Ostermann. Die Bremer Wissenschaftler/innen analysieren die Bedürfnisse nach technologischer Unterstützung in verschiedenen ambulanten und stationären Pflegesituationen und untersuchen, wie Technologien wie Smartwatches und andere „Wearables“ in den Pflegealltag eingebunden werden können. Auch die Evaluierung des Technologieeinsatzes wird betrachtet. „Mit unserer Expertise und unseren Netzwerken können wir eine Vermittlerrolle zwischen den Bedürfnissen der Pflegepraxis, den Interessen der Entwickler/innen und der Wissenschaft übernehmen“, fügt Professor Heinz Rothgang hinzu.

Insgesamt wird das Cluster „Zukunft der Pflege“ in den kommenden fünf Jahren mit rund 20 Millionen Euro gefördert. Neben dem PIZ sind vier „Pflegepraxiszentren“ (PPZ) in Berlin, Freiburg, Hannover und Nürnberg Teil des Projekts, die eine wesentliche Rolle bei der Implementierung und Bewertung der Technologien und Produkte spielen werden. 


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-68960
E-Mail: wolf-ostermannuni-bremen.de

Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Telefon: +49 421 218-58557
E-Mail: rothganguni-bremen.de


Zur Pressemitteilung: https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/cluster-zukunft-der-pflege-erforscht-technologische-innovationen-in-der-pflege

Foto: stock.adobe.com – NINENII

 

 

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