Neue Allensbach-Studie zeigt Entwicklung zur beruflichen Situation in der Pflege nach Corona

studie pflege nach coronaDie Arbeitsbedingungen in der Pflege sind nach wie vor von hohem Zeitdruck und einem umfangreichen Verwaltungsaufwand geprägt, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, kommentiert Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Die Umfrage, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut, ist die dritte ihrer Art und untersucht die berufliche Situation von Pflegefachpersonen.

Die Studie, aufbauend auf den Ergebnissen von Umfragen aus den Jahren 2019 und 2021, beleuchtet verschiedene Aspekte des Pflegeberufs, von der Arbeitsbelastung bis hin zur Work-Life-Balance. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei körperlichen und psychischen Belastungsfaktoren gewidmet.

Die Studie hinterfragt, ob das Niveau der beruflichen Beanspruchung auf den bereits hohen "normalen" Stand von 2019 zurückgekehrt ist oder ob signifikante Änderungen zu verzeichnen sind. Zudem wurde untersucht, wie sich das Arbeitsumfeld in der Pflege unter anhaltendem Fachkräftemangel entwickelt hat und inwiefern Diskussionen um bessere Bezahlung und erhöhte Mindestlöhne für Pflegende in den Jahren 2021 und 2023 zu einer gesteigerten Gehaltszufriedenheit geführt haben.

"Die Studie zeigt eine hohe Belastung der Kolleginnen und Kollegen auch noch nach der Pandemie. Dabei sind die Belastungsfaktoren die gleichen wie vor Corona. Ein Anstieg von Überstunden und die weiterhin als sehr gering empfundene gesellschaftliche Anerkennung könnten möglicherweise dazu beitragen, dass 50% der unter 30-Jährigen über einen Ausstieg aus dem Beruf nachdenken", berichtet Professorin Brigitte Anderl-Doliwa, Mitglied des Vorstandes.

Trotz der Belastungen zeigt die Studie auch positive Aspekte auf. Eine hohe intrinsische Motivation bleibt bei den Beschäftigten erhalten. "Es freut mich, dass 74% der Befragten angeben, dass sie nach wie vor - trotz aller Belastungen - eine Erfüllung in ihrem Beruf finden", so Anderl-Doliwa.

"Obwohl ein enormer Fachkräftemangel besteht, machen sich gut ein Drittel aller Beschäftigten Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Die wirtschaftliche Situation der Arbeitgeber, ob Krankenhaus oder ambulanter Dienst, ist so angespannt, dass sich die betriebswirtschaftlichen Sorgen auch auf die Mitarbeitenden in der Pflege übertragen", resümiert Dr. Markus Mai.


Zur Pressemitteilung: https://pflegekammer-rlp.de/neue-allensbach-studie-zeigt-entwicklung-zur-beruflichen-situation-in-der-pflege-nach-corona/

Foto: stock.adobe.com – deliris

 

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