Der Katholische Krankenhausverband Deutschland (KKVD) und das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) präsentierten bei einem hybriden Pressegespräch in Berlin die Ergebnisse der VAPiK-Studie zu Vorbehaltsaufgaben der Pflege im Krankenhaus (VAPiK). Diese vom Katholischen Krankenhausverband geförderte und über ein Jahr andauernde Studie untersuchte, wie das pflegerische Vorbehaltsrecht umgesetzt werden kann, das seit dem Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes im Jahr 2020 gilt. Das übergeordnete Ziel des Krankenhausverbands mit dieser Studie besteht darin, die Pflegequalität zu steigern und die professionelle Pflege aufzuwerten.
Viel Tradition & mehr Potenzial
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland, betonte, dass Pflege eine lange Tradition in katholischen Krankenhäusern habe und ein wertvolles Erbe berge, das nicht nur gestärkt, sondern mit dem Ziel immer weiterentwickelt werden müsse, eine moderne und menschenwürdige Gesundheitsversorgung zu gestalten. Mit der VAPiK-Studie wolle man den Prozess der pflegerischen Professionalisierung vorantreiben, um so einerseits die Attraktivität des Pflegeberufs und andererseits die Qualität der Pflege zu steigern. Pflege habe viel Tradition – Pflege habe mehr Potenzial.
Pflegen darf nur, wer Pflege kann
Prof. Dr. Frank Weidner, Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung, ergänzte, dass das Pflegeberufegesetz erstmals das Aufgabenfeld der Pflege in Deutschland abstecke. Mit den Vorbehaltsaufgaben der Pflege ziehe der Gesetzgeber eine rote Linie, denn seit 2020 dürften diese Aufgaben nicht von Personen ausgeführt werden, die Pflege nicht gelernt haben – auch nicht von Ärztinnen und Ärzten. Es gelte: Pflege dürfe nur, wer Pflege könne.
Wo die Studie endet, fängt die Arbeit an
Rümmelin fuhr fort, dass das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung mit der Studie handfeste Empfehlungen auf individueller, organisationaler und politischer Ebene liefere, womit es zur Stärkung der Pflegeprofession beitrage und eine Versorgung der Patientinnen und Patienten von höchster Qualität fördere. Das schaffe für die Krankenhäuser die Möglichkeit, die Vorbehaltsaufgaben mit Leben zu füllen. Wo die Studie ende, fange die Arbeit an, so Rümmelin abschließend.
Wer Tätigkeitskatalog erwartet, denkt Pflege zu klein
Dr. Weidner betonte abschließend, dass die Vorbehaltsaufgaben dem Pflegeprozess folgten, der sich aus Feststellung und Erhebung des Pflegebedarfs, der Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie der Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege bilde. Die Vorbehaltsaufgaben schafften Klarheit und Rechtssicherheit, wenngleich ihre Ausgestaltung ein Aushandlungsprozess sei, der in allen Krankenhäusern und Einrichtungen, in denen Pflege stattfinde, zu führen sei. Wer dafür einen Tätigkeitskatalog erwarte, denke Pflege zu klein.
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Vertreter des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland und des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung gerne zur Verfügung.
Die vollständige VAPiK-Studie finden Sie hier als PDF-Download
Zur Pressemitteilung: https://die-katholischen-krankenhaeuser.de/pm/vapik-studie-vorbehaltsaufgaben-steigern-attraktivitaet-und-qualitaet-der-pflege/
Foto: stock.adobe.com – amedeoemaja
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